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Kurt Tucholsky

Geboren am 9. Januar 1890 in Berlin, studierte dort und in Genf Jura und promovierte 1915 in Jena. Seit 1929 hielt sich Tucholsky in Schweden auf, wo er in Hindås am 21. Dezember 1935 aus dem Leben schied. Ab 1911 hat Tucholsky kontinuierlich kultur- und zeitkritische Glossen, satirische Gedichte und Theaterrezensionen veröffentlicht, zunächst vorwiegend im sozialdemokratischen «Vorwärts», dann häufig auch in der 1905 von S. Jacobsohn gegründeten «Schaubühne» (ab 1918 «Weltbühne»). Schon die ersten Artikel gegen Militarismus, Chauvinismus und reaktionäres Spießertum zeigen Tucholskys Begabung für polemische Zuspitzung. Der Tenor seiner Beiträge wird zunehmend schärfer, er attackiert die rechtslastige Justiz der Weimarer Republik, polemisiert gegen die Dolchstoßlegende und verfasst antimilitaristische Gedichte, zum Beispiel das «Gebet nach dem Schlachten». Auch als Literaturkritiker tritt er hervor: Seine unorthodoxen, temperamentvollen Rezensionen zeichnen sich durch eigenwillige Subjektivität aus. Sehr früh und voller Pessimismus diagnostiziert Tucholsky die Gefahren des Nationalsozialismus, dessen schärfster publizistischer Gegner er wird. 1931 veröffentlicht er den heiter verspielten Roman «Schloss Gripsholm». Ab 1932 veröffentlicht Tucholsky keine einzige Zeile mehr aus Verzweiflung über die politische Situation, seine Briefe unterzeichnet er mit «ein aufgehörter Deutscher» und «ein aufgehörter Schriftsteller».

 

Schnipsel

  • Zu einem ganz strengen, ganz bösen Mann am Fahrkartenschalter möchte ich immer sagen: "Na, was haben Sie denn so für Billetts -?"
  • Ein Leser hats gut: er kann sich seine Schriftsteller aussuchen.
  • Lass dir von keinem Fachmann imponieren, der dir erzählt: "Lieber Freund, das mache ich schon seit zwanzig Jahren so!" - Man kann eine Sache auch zwanzig Jahre lang falsch machen.
  • In Spanien gründeten sie einmal einen Tierschutzverein, der brauchte nötig Geld. Da veranstaltete er für seine Kassen einen großen Stierkampf.
  • Eine Geschichte? Dies ist eine schöne Geschichte:
    Ein amerikanischer Milliardär hatte einen Autounfall und verlor dabei ein Auge. Er liess sich ein Glasauge machen. Und als er damit am ersten Tage wieder ins Büro kam, fragte er seinen Sekretär: "Nun möchte ich doch mal hören . . . Welches ist das Glasauge?" Der Sekretär sah ihn einen Augenblick an und sprach: "Das linke." - "Alle Wetter!" sagte der Milliardär. "Woher wissen Sie das?" "Das linke hat eine Spur von Herz", sagte der Sekretär.
  • Es unterhielten sich ein Katholik und ein Jude über religiöse Fragen. "Eins verstehe ich nicht", sagte der Katholik. "Wie kann man als gebildeter Mensch glauben, die Juden seien durch das Rote Meer gezogen?" "Sie mögen recht haben", sagte der Jude. "Wie kann man aber glauben, Jesus Christus sei nach dem Tode auferstanden?" "Das ist etwas anderes", sagte der Katholik. "Das ist wahr."
 

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