Die ersten Immigranten
Neuseelands hatten sich gut gerüstet für die lange strapazenreiche Reise. Ihre Kanus
waren beladen mit Früchten, Gemüse und viel Kokosnüssen, deren Saft an Stelle von
Wasser den Durst löscht. Ausserdem brachten sie Setzlinge von Nutzpflanzen, Schweine,
Hühner und Hunde mit an Land. Aotearoa, "Land der langen weissen Wolke",
nannten die Maori ihre neue Heimat. Im Rahmen einer regelrechten Auswanderungswelle
liessen sich in der Folgezeit rund 40 verschiedene Stämme auf den Inseln Neuseelands
nieder, mit jeweils eigenen Territorien, denn die Maori waren nie ein Volk und metzelten
sich gegenseitig oft genug in kriegerischen Auseinandersetzungen nieder. Alle Maori
besassen aber eine gemeinsame Abstammung, glaubten an die gleichen Götter und Legenden
und stimmten in Denkweise und Wertmassstäben überein. Letzteres ist in gewisser Weise
bis heute der Fall. Immer noch basiert das Gesellschaftssystem auf dem Leben in Sippen
-jeder kömmert sich um jeden. Die Alten werden geachtet, die Kinder verhätschelt.
Ländereien sind grundsätzlich Stammeseigentum und deshalb von einzelnen Personen nicht
veräusserbar. |
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